Renovating buildings, yes! But how?
Das transdisziplinäre Forschungsprojekt «Renovation Buildings, yes! But how?» zwischen der Professur für Nachhaltiges Bauen der ETH Zürich, dem USYS Td Lab der ETH Zürich und dem Departement Design der ZHdK befasst sich mit Umweltauswirkungen, die dem Gebäudesektor zugeschrieben werden, und vermittelt Lösungsansätze für Sanierungen am Bestand, die umweltfreundlich, klimaresistent und kosteneffizient sind.
In der Schweiz wurden etwa 74 % des Gebäudebestands vor 1990 errichtet. Diese Gebäude sind energieineffizient und müssen saniert werden. Darüber hinaus werden 60 % des Gebäudebestands immer noch mit fossilen Brennstoffen beheizt, was zu hohen Kohlenstoffemissionen führt. In einem früheren SNF-Forschungsprojekt wurden am Lehrstuhl für Nachhaltiges Bauen der ETH zuverlässige, kosteneffiziente und klimafreundliche Sanierungsszenarien ermittelt. Es wurden zunächst die unsicheren Parameter identifiziert, die für die Analyse von Kosten und Umweltemissionen in einem Gebäudesanierungsprozess entscheidend sind. Dann wurden die möglichen Sanierungslösungen, einschließlich konventioneller und biobasierter Materialien, mit den damit verbundenen Kosten und Umweltemissionen evaluiert. Anschliessend wurde eine multikriterielle Optimierung für mehrere Gebäude-Typen aus allen Bauphasen in der Schweiz durchgeführt.
Für alle untersuchten Gebäude unterscheidet sich die evaluierte Lösung von der umfassenden Renovierungspraxis, die aktuell zur Senkung des Energieverbrauchs eines Gebäudes vielfach gefördert wird. Im Gegensatz zur gängigen Praxis erfordern die ermittelten Sanierungslösungen eine minimale Menge an Dämmmaterial. Dabei wird von zukünftiger Klimaveränderungen und einer wahrscheinlichen Überhitzung in den Sommermonaten ausgegangen.
Die Komplexität und Kontroverse der Analyse erschwert jedoch eine umfassende Vermittlung an die breite Öffentlichkeit. Das Ziel dieses SNF-Agora Projekts ist es, die Ergebnisse dieses früheren SNF-Projekts bei den Schlüsselakteur*innen des Sektors zu verbreiten und die Entscheidungstragenden dabei zu unterstützen, einen Wandel hin zu kohlenstoffarmen und klimasicheren Schweizer Gebäuden zu erreichen. Im Projekt werden für verschiedene
Stakeholder spezifische Diskussions- und Interaktionsplattformen entwickelt, um die Botschaft auf die Art der Maßnahmen, die getroffen werden können, und auf das jeweilige Vorwissen und Interesse abzustimmen. Die Outreach-Strategie und verschiedene Massnahmen werden in Zusammenarbeit mit Expert*innen aus dem USYS Td Lab der ETH und dem Departement Design der ZHDK entwickelt.